Hammerharter Auftakt

Löhne. Sie sind wieder da – und sie wollen länger bleiben! Nach dem Abstieg vor 20 Jahren spielen Fußballer von TuRa Löhne nach einer gefühlten Ewigkeit wieder in der Bezirksliga. Nach Aussagen vieler Trainer und Kenner der Szene soll es die stärkste Bezirksliga aller Zeiten sein. Auf jeden Fall ist sie eine der ausgeglichensten der jüngsten Vergangenheit. Und in diesem „Haifischbecken“ möchten die „Roten“ überleben.

„Als Aufsteiger kann unser vorrangiges Ziel nur Klassenerhalt lauten“, betont Trainer Stefan Studtrucker. „Am FC Muckum in der vorigen Saison hat man gesehen, dass es nicht so einfach ist, sich in der Liga zu etablieren. Wir möchten so schnell wie möglich Punkte sammeln und nicht unten reinrutschen – und das ist gut für den Kopf, für das Selbstbewusstsein. Dann kannst du freier ohne Druck aufspielen. Allerdings kann es durchaus auch passieren, dass wir gleich zu Beginn der Saison unten reinrutschen, denn das Auftaktprogramm ist hammerhart, hat es in sich. Mit Landesliga-Absteiger Dützen, die ambitioniert sein sollten, sowie Vlotho, Espelkamp und Bruchmühlen von den ersten Sechs der vergangenen Bezirksliga-Saison sind das richtige Knaller. Und am 6. Spieltag haben wir spielfrei. Wenn du in den ersten fünf Runden nicht punktest, bist du mittendrin im Strudel – und das ist nicht gut für den Kopf“, sagt Stefan Studtrucker.

Der TuRa-Coach ist einerseits Realist, andererseits aber auch ein optimistischer Mensch mit Vertrauen in sein Team, den Kampf in der Bezirksliga bestehen zu können. Eine imponierende Rückrunde (39 von 73 Punkten) in der Herforder Kreisliga A mit einem stabilen Defensiv-Konstrukt (nur 14 von insgesamt 35 Gegentoren) und einer wuchtigen Offensive (insgesamt 113 Tore) sind gute Argumente, auch eine Liga höher bestehen zu können. „Wenn wir die Euphorie aus der Rückrunde mitnehmen und die Neuzugänge schnell in das Mannschaftsgefüge integriert werden können, sehe ich uns auf einem guten Weg. Der Kern der Mannschaft ist zusammen geblieben. Ich hoffe, das wir unser spielerisches Potenzial auch eine Liga höher abrufen können“, sagt „Studti“. „Die Neuen werden uns spielerisch und kämpferisch weiter bringen. Da haben wir schon genau hingeschaut, denn ich brauche keinen neuen Spieler, die als Mitläufer nur unseren Kader auffüllen. Ich muss in der Vorbereitung schauen – und das kann sich auch bis in die Saison hineinziehen –, wer wo am besten spielen kann, um uns weiter zu helfen. Mit elf Ronaldos gewinnt keine Mannschaft ein Spiel“, sagt Stefan Studtrucker.

Es müsse eine Einheit auf dem Platz stehen, die spielerische Finessen mit kämpferischen Tugenden vereint. „Die defensive Kompaktheit war der Schlüssel und ausschlaggebend für den Erfolg in der A-Liga-Saison, und diese ist auch in der Bezirksliga vonnöten“, sagt der Übungsleiter. „Und in der Offensive sind wir mit den Neuzugängen noch schlechter auszurechnen“. Da müssen vor allem die Rinnelt-Brüder genannt werden, die nach vorne einiges an Torgefährlichkeit entfachen können. Und das etablierte Kanoniere-Trio Eduard Reh (28 Tore), Olcay Esen sowie Mo Khalaf (jeweils 19 Tore) hat seine stürmischen Qualitäten bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt. In der Defensive die Lücke auf der Sechs durch den Weggang von Wetsch soll Neuzugang Lars Bürger stopfen. Er hat unter anderem ein Jahr in der Landesliga beim SC Bad Salzuflen gespielt, hat eine gute Spielübersicht und ist Kopfball stark. Aktuell verfügt TuRa nur über einen gesunden Torhüter (Ekamp), da Temin noch an einer Knieverletzung laboriert. Deshalb ist Stefan Studtrucker froh, dass sich die einstige Nummer eins Torben Koch (schreibt an seiner Master-Arbeit) ab und an als Stand by für Spiele zur Verfügung stellt.

Quelle: NW-News.de (Egon Bieber)

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