Erste Mannschaft hat gegen den TSV Schötmar den Klassenerhalt bei einer 5:3-Führung und in Überzahl schon sicher, doch dann sind die Löhner wie von Sinnen.
Ein irres, atemberaubendes und in jeder Hinsicht kurioses Fußballspiel mit zehn Toren, drei Elfmetern, zwei Platzverweisen und haarsträubenden Torwartfehlern sahen die gut 120 Zuschauer am Obernfeld.
Das nackte Ergebnis von 5:5 (2:2) zwischen TuRa Löhne und den nie aufsteckenden Gästen des TSV Schötmar ist schon eine Rarität genug, der Spielverlauf war für jeden Zuschauer mit Spaß am Nervenkitzel ein pures Vergnügen. Für TuRa-Trainer Stefan Studtrucker war es zum Schluss der blanke Horror: „Das war nach der Führung in Überzahl ein dermaßen arroganter Fußball von uns.“.
Das Unfassbare vorab: TuRa Löhne hatte bei eigener 5:3-Führung nach einem Treffer von Jannis Sassenberg (65.) und in Überzahl (Sinan Siviloglu sah in der 67. Minute die Rote Karte, weil er über eine Entscheidung des Schiedsrichters lachte) das Bezirksliga-Ticket für die kommende Saison schon sicher, 40 Punkte waren auf dem Konto. Dann leistete sich TuRas Torwart Hakan Temin, der schon zuletzt zweimal patzte, einen dicken Aussetzer und lud Schötmar fast postwendend zum 4:5-Anschlusstreffer ein (69.). Er hätte einen langen Pass in den Sechzehner längst löschen müssen, ließ den TSV-Stürmer rankommen und sah dann sehr „alt“ aus. Dann säbelte Temin eine Minute vor Abpfiff an der Strafraumkante (!) einen TSV-Akteur um, sah Gelb-Rot und ermöglichte den Gästen in der 90. Minute durch das zweite Elfmetertor von Fatih Öztürk das 5:5. Des Wahnsinns fette Fußballbeute war erst mit dem Abpfiff vorbei.
Schon die erste Halbzeit zeigte ein offenes Spiel, die Gäste konterten das schnelle 1:0 von Olcay Esen (10.) schnell und führten nach 30 Minuten nicht unverdient mit 2:1. Temin „verschuldete“ nach einem zu kurzen Rückpass den Elfmeter zum 1:1 (Öztürk, 25.), dann zirkelte Karak einen Ball in den Winkel zum 2:1 (30.). Immerhin konnte Sven Wihan mit einem 20-Meter-Schuss in die rechte Ecke zum 2:2 ausgleichen (37.).
Nach dem Seitenwechsel wurde es dann wild: In der 47. Minute glückte Marcel Rinnelt mit einer direkt in den Winkel verwandelten Ecke das 3:2-Traumtor, doch schon 100 Sekunden später spazierte Metin Souk durch die Abwehr und schoss das 3:3. Ein (mit Glück) verwandelter Foulelfmeter von Esen bedeutete das 4:3 (55.), dann netzte Sassenberg nach einem Freistoß mit links zum 5:3 (65.) ein, der Jubel war riesig. Schötmar fühlte sich um das Tor betrogen, schüttelte sich einmal kurz und drehte dann in Unterzahl die irre Partie auf 5:5.
Quelle: NW-News.de (Wolfgang Döbber)